Senioren von morgen
Ernährungsstile und Visionen selbstständig lebender älterer Menschen
Die Studie aus dem Jahr 2018 betrachtet Lebens- und damit verbundene Ernährungsstile (zukünftiger) Senioren, um Rückschlüsse für die Entwicklung zielgruppenorientierter Ernährungsangebote zu ermöglichen. Der Fokus liegt hierbei auf zu Hause lebenden Senioren im Alter von über 75 Jahren. Betrachtet werden sowohl die individuelle Lebens- und Gesundheitssituation, Ernährungsstile und -probleme sowie das Medien- und Einkaufsverhalten.
Ziel der Untersuchungen ist es, aktuelle Wünsche, Vorlieben und Motive älterer, selbstständig lebender Menschen für ihr Ernährungs-, Einkaufs- und Informationsverhalten herauszustellen. Außerdem werden Vorstellungen und Visionen älterer Menschen zur zukünftigen Ernährungsversorgung dargestellt. Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, das Ernährungsverhalten älterer Menschen besser zu verstehen und zukünftige Angebote der Ernährungsinformation und -versorgung besser an die Vorstellungen und Wünsche der Zielgruppe anpassen zu können.
Mein Leben, meine Ernährung
Essen ist Kristallisationspunkt des Lebensstils - und Spiegel der gesamten Lebenssituation.
Zukünftig erfolgreiche Strategien der Ernährungsversorgung für hochbetagte Seniorinnen und Senioren werden dies berücksichtigen müssen: Gefragt ist eine Vielfalt an unterschiedlichen Angeboten, die eine individuell angepasste Ernährungsversorgung ganz nach den eigenen Vorstellungen und Ressourcen sowie dem persönlichen Bedarf ermöglicht.
"Meine Rente ist nicht sehr hoch. Klar achte ich beim Einkauf auf Angebote."
Greta Lammerink (82 Jahre)
"Frische und Qualität sind mir wichtig. Und darauf achte ich."
Helene Walter (78 Jahre)
"Meine Kinder essen jetzt vegan. Für mich kommt das nicht in Frage."
Wolfgang Becker (80 Jahre)
Mein Essen, meine Selbstständigkeit
Selbstbestimmt essen ist der Schlüssel zur Zufriedenheit - und Türöffner für soziale Teilhabe.
Ein starkes Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen der eigenen gesundheitlichen Verfassung und der Ernährung besteht auf informativer Ebene. Hochbetagte Seniorinnen und Senioren zeigen heute ein klares Interesse an fundierten Informationen zum Konnex Ernährung und Gesundheit. Mit der Zunahme einer entsprechenden Medienkompetenz, um diese Infos [eigens] vermehrt digital zu beschaffen, ist zukünftig zu rechnen.
"Der abgepackte Käse, da sind zehn Scheiben drin, das ist mir zu viel. Was mir schmeckt und wie viel ich esse, entscheide ich selbst."
Ilse Pott (84 Jahre)
"Kurse zu Angeboten und Hilfestellungen rund um die Ernährung - das wäre was."
Helmut Künzel (85 Jahre)
"So lange wie möglich mich selbst versorgen und selbst kochen können. Darauf kommt es mir an."
Johanna Müller (78 Jahre)
Unsere Mahlzeiten, unsere Gemeinschaft
Das Miteinander ist die wichtigste Zutat für jedes Rezept - und ein Garant für geteilten Genuss.
Unsere Mahlzeiten, unsere Gemeinschaft
Unsere Mahlzeiten, unsere Gemeinschaft
Zukünftige Versorgungsmodelle haben hier anzuknüpfen. Im Alter in der Regel schwächer werdenden sozialen Netzwerken ist mit Angeboten entgegenzuwirken, die hochbetagte Seniorinnen und Senioren so weit wie möglich gezielt bei der Beschaffung und Zubereitung von Lebensmitteln integrieren.
"Optimal wäre, wenn meine Tochter mit mir kochen würde. Zusammen gelingt und schmeckt es einfach besser."
Therese Lichter (74 Jahre)
"Wenn wir mal beim Stammtisch sind, bestell ich gerne, was ich selbst nicht koche. Einen Braten zum Beispiel."
Theo Hindahl (85 Jahre)
"Sich am Abend jemanden einzladen, ein Gläschen Wein zu trinken und sich zu unterhalten - das tut einfach der Seele gut."
Maria Weber (83 Jahre)
Unsere Gesellschaft, unsere Verpflegung
Bedürfnis- und bedarfsgerechte Angebote sind die Lösung - und zu jeden Zeitpunkt essentiell.
Ein Versorgungsmodell der Zukunft setzt hier an, indem es passgenaue und individuelle Angebote schafft, die der heterogenen Zielgruppe in jedem Alter und Gesundheitszustand gerecht werden. Gefragt ist ein Modell, das einen fließenden Übergang von Angebot zu Angebot für jeden Grad der Selbstständigkeit und jeden Gesundheitszustand ermöglicht – ohne Qualitäts- und Vielfaltsverluste bei der Ernährung. Nur so kann eine Angebotsakzeptanz der Zielgruppe auf Dauer und ein genussvolles Altern rundum erreicht werden.
"Zu wissen, jederzeit gut versorgt und nicht alleine zu sein, lässt einen in Würde altern."
Ursula und Heinz Schepanek
(82 und 84 Jahre)
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